Die folgende Aufstellung der Identifikationsmöglichkeiten ist nach bestem Wissen zusammengestellt. Wir arbeiten kontinuierlich daran, alle Informationen aktuell und vollständig zu halten. Für Anmerkungen und Quellen haben wir unten eine umfangreiche Sammlung von Links und Literaturhinweisen zusammengestellt. Hinweise zu weiteren Methoden oder Anmerkungen senden Sie gerne per Mail an: netzwerkcn@gmail.com.
- Bei der Identifikation von CN Materialien mithilfe der folgenden Methoden gilt immer:
- Das Lesen der Hinweise muss geübt werden!
- Idealerweise immer mehrere Identifikationsmöglichkeiten zur Bestätigung finden!
- Es gibt immer Ausnahmen zur bekannten Regel!
Vorwort
Die Entflammbarkeit der Filme aus Cellulosenitrat (CN) führte schon früh dazu, dass nach alternativen Trägermaterialien für fotografische und kinematografische Filme gesucht wurde. Ab den 1910er Jahren kamen die ersten entsprechenden Filmformate für den Amateurbereich auf den Markt. Der sogenannte Sicherheitsfilm wurde zunächst aus Celluloseacetat (CA) in unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen produziert. Später kamen weitere Trägermaterialien wie Zellophan (Markenname Ozaphan) für den Kinefilmbereich und Polyester (PET) hinzu. Sowohl Schwarzweiß- als auch Farbaufnahmen können auf CN-Filmen belichtet worden sein.
Non-invasive Identifikationsmethoden
- Format
- Einbelichtung (Randmarkierungen): Materialkennzeichnung oder Produktname
- Randkerbungen
- Herstellungsdatum (Produktionszeitraum)
- Alterungserscheinungen (Geruch, Aussehen)
- Fluoreszenz
- Polfiltertest (identifiziert Polyesterfilm)
- Spektroskopische Messungen (IR, NIRS, ATR, RAMAN)
Invasive Identifikationsmethoden
Quellen
Format
Fotografischer Film
- Innerhalb des Produktionszeitraums von Cellulosenitrat (siehe Herstellungsdatum) wurden alle Formate angeboten, es kann kein Format ausgeschlossen werden.
Kinematografischer Film
- Schmalfilmformate, die ab den 1920er Jahren spezifisch für den Privat- und Amateurfilmbereich produziert wurden, wurden auf sogenanntem Sicherheitsfilm – zunächst Diacetat (CA), später Triacetat (CA), auf Zellophanfilm (Ozaphan) und auf Polyester (PET) – hergestellt.1
- Hierzu gehören:
- 9,5mm Pathé Baby ab 1922 von Pathé France
- 16mm ab 1923 von Kodak
- N8mm ab 1932 und S8mm ab 1965, beide Formate wurden von Kodak auf den Markt gebracht2
- Zusätzlich gab es davor bereits die folgenden Formate auf Sicherheitsmaterial:
- 28mm Pathé Kok ab 1912 von Pathé France (28mm Negative waren jedoch auf CN!)
- 22mm bereits ab 1912 von Edison
- Achtung: Schmale Filme vor den 1920er Jahren, die nicht explizit für den Amateurbereich hergestellt wurden, können aus Cellulosenitrat bestehen, so gibt es z.B. 17,5 mm breite Filmformate auf Cellulosenitrat.3
- Achtung: Eine Untersuchung zu den Filmen der italienischen Firma Ferrania zeigt auf, dass durch die Mangelsituation des 2. Weltkrieges auch 16mm auf CN hergestellt wurde.4
Einbelichtungen (Randmarkierungen): Materialkennzeichnung oder Produktname
Fotografischer und kinematografischer Film
- Die Wörter »Sicherheitsfilm«, »nonflam«, »safety«, »Safety Film« am Rand des Filmes zwischen oder neben den Perforationslöchern weisen Filme aus, deren Trägermaterial nicht aus Cellulosenitrat besteht. Filme aus Cellulosenitrat wurden mitunter ebenfalls am Rand gekennzeichnet mit: »Nitrate«, »N« oder einem Sternchen.5
- Kennzeichnungen finden sich auch in Form von horizontalen Strichen am Rand im Abstand von vier Perforationslöchern.6
- Anhand des Produktnamens des Films kann ggf. auch dessen Herstellungszeitraum und/oder Trägermaterial recherchiert werden.
- Achtung: Einige fotografische Filmprodukte wurden unter derselben (Typen-)Bezeichnung sowohl auf CN als auch auf CA produziert.
35mm viragierter CN Kinefilm (Foto: Anna Leippe) | 8mm Acetat-Sicherheitsfilm (Foto: Anna Leippe) | 35mm Acetat-Sicherheitsfilm (Foto: Anna Leippe) |
- Achtung: Frühe Kinefilmformate und fotografische Filme wurden noch nicht gekennzeichnet und auch spätere Filme tragen nicht immer diese Materialkennzeichnung.
- Achtung: Randbeschriftungen können beim Kopierprozess auch durch das Material durchkopiert werden und dadurch falsche Hinweise geben.
35mm Kleinbild CN-Film mit durchkopierter Randbeschriftung „Safety Film“ (Foto: Antonia Teweleit) |
Kinematografischer Film
- Achtung: Filme haben mitunter Startbänder, die oft nachträglich angeklebt werden und aus anderen Trägermaterialien bestehen können. Es können auch Mischrollen vorliegen, d.h. Filmrollen, die abschnittsweise aus Sicherheitsfilm und Cellulosenitrat bestehen.
Randkerbungen
Fotografischer Film
- Bei Planfilmen von Kodak, die vor 1949 produziert wurden, weist die erste Kerbe (vom Rand gesehen) auf das Material hin: eine U-förmige auf CA, eine V-förmige Kerbe auf CN.7 Spätere Fabrikate lassen sich nicht auf diese Weise bestimmen, siehe untenstehendes Foto.
Kodak Planfilm nach 1949 aus Celluloseacetat mit einer V-förmigen ersten Randkerbe (Foto: Antonia Teweleit)
- Achtung: Die Randkerben sind häufig nicht perfekt ausgestanzt, sodass Größe und Form der Kerben variieren können. Übersichten von Kerben diverser Hersteller, wie sie im Internet zum Abgleich zu finden sind, sollten daher mit Vorsicht verwendet werden. Sie sind eine gute Einstiegshilfe, es sollten aber weitere Indizien zur Absicherung gesucht werden.
Herstellungsdatum (Produktionszeitraum)
Fotografischer Film
- Fotografische Filme wurden bis zum Ende der 1950er Jahre auf CN produziert. (Durch Materialknappheit nach dem 2. Weltkrieg vereinzelt auch Produktionen von CN Filmen bis zu einem späteren Zeitpunkt möglich)8
- Ab den 1910er Jahren kamen die ersten Celluloseacetat-Varianten auf den Markt.9
- Achtung: Aufnahmedatum (Zeitpunkt der Belichtung des Films) und Produktionsdatum (Zeitpunkt der Herstellung des Materials) der Filme können weit auseinander liegen.
Kinematografischer Film
- Kinofilme aus Cellulosenitrat wurden bis Ende der 1950er Jahre produziert.
- Kodak stoppte die Produktion von Cellulosenitrat 1951 und verkaufte nach 1952 keine Filmmaterialien auf CN mehr. 10
- weitere Firmen folgten bis Mitte der 1950er Jahre (z.B. Agfa 1952, etc.)11
- Achtung: Es gab vereinzelte Hersteller, die noch bis Ende der 1950er Filme auf CN hergestellt haben. So überführte Fuji seine komplette Produktion erst Ende 1958 zu Sicherheitsfilm.12 China und die UDSSR verwendeten CN-Filme noch bis in die 1960er.13
- Achtung: Für die Identifizierung des Alters eines Filmmaterials gilt immer das Herstellungsdatum des Filmmaterials und nicht der Zeitpunkt der Belichtung! Ein 1958 veröffentlichter Kinefilm kann auf deutlich früher hergestelltem Material belichtet oder auch kopiert worden sein und folglich aus Cellulosenitrat bestehen.
- Anmerkung: Eine Datierung des Herstellungsjahres kann zum Teil über die Einbelichtungen am Filmrand erfolgen.14
Alterungserscheinungen (Geruch, Aussehen)
Fotografischer und Kinematografischer Film
- CN-Filme zeigen im Alterungsprozess eine bernsteinfarbene Verfärbung, werden zunächst klebrig, dann zu trockenem Pulver. CA-Filme trocknen aus und schrumpfen, dabei kann es zu Kanalbildung der Bildschicht oder deren Ablösung kommen.
- Aufgrund der Abbauprozesse verflüchtigen sich, sowohl bei CN als auch bei CA, die zugesetzten Lösungsmittel und Weichmacher.16 Der Geruch von alternden CN-Filmen ist sehr prägnant, lässt sich aber nur schwer mit Worten beschreiben. Das Reaktionsprodukt der Zersetzung von CA ist Essigsäure. Essiggeruch ist ein Hinweis, dass es sich nicht um einen CN-Film handelt.
- Achtung: Für Kinefilme noch einmal der Hinweis, dass Mischrollen vorliegen können, d.h. Filmrollen, die abschnittsweise aus Sicherheitsfilm und Cellulosenitrat bestehen.
- Achtung: Das Inhalieren der austretenden Gase kann gesundheitsschädlich sein, daher ist immer mit Vorsicht und geeigneten Schutzmaßnahmen (Persönliche Schutzausrüstung PSA) zu agieren.
Alterung bei 35mm CN Kinefilm (Foto: Anna Leippe) | Alterung bei 35mm CN Kinefilm (Foto: Anna Leippe) | Alterung bei 35mm CN Kinefilm (Foto: Anna Leippe) |
Fluoreszenz
Kinematografischer Film
- Erkennen von Sicherheitsfilm durch im UV-Strahlung aufleuchtendem Filmwickel.
- Achtung: Gilt erst für Kodak Eastman Positivfilm ab 1951 und Filme der italienischen Firma Ferrania.17
Polfiltertest (identifiziert Polyesterfilm)
Fotografischer und Kinematografischer Film
- Für diesen Test wird der zu bestimmende Film zwischen zwei Polfilter gelegt, die um ca. 90 Grad gegeneinander verschoben sind. Irisiert der Film im Gegenlicht deutlich in Regenbogenfarben, handelt es sich um Polyesterfilm.
- Auch der Zellophanfilm (Ozaphan) zeigt einen schimmernden Farbeffekt, der sich klar von CA- und PET-Filmen absetzt.
Polyesterfilm mit Regenbogeneffekt (Foto: Antonia Teweleit) | CA- und CN-Filme zeigen keinen Regenbogeneffekt, hier ein CA-Film (Foto: Antonia Teweleit) | Zellophanfilm mit Farbschimmer (Foto: Anna Leippe) |
Spektroskopische Messungen (IR, ATR, NIRS, RAMAN)
Fotografischer und Kinematografischer Film
- Hierbei handelt es sich um eine Physikalische Analysentechnik auf Basis der Spektroskopie. Da alle Trägermaterialien spezifische spektrale Eigenschaften aufweisen, können sie auf diese Weise identifiziert werden.
- Achtung: Da bei CA-Filmen zum Teil eine Haftschicht zwischen dem Träger und der Bildschicht eingesetzt wurde, sind Fehlinterpretationen möglich.18
- Achtung: Die Spektren sind nicht selbsterklärend, Fachkenntnisse oder Software zur Auswertung notwendig.19
Messungen am Nah-Infrarot-Spektrometer „SurveNIR“ der Firma Lichtblau e.K. (Foto: Dirk Lichtblau) | Detail einer Softwareauswertung (Screenshot: Dirk Lichtblau) |
Invasive Identifikationsmethoden
Farbindikatortest: Diphenylamin
- Hierbei handelt es sich um einen Farbindikatortest: Ein kleines ausgestanztes Stück (wenige Millimeter Durchmesser) des Materials wird auf einen Objektträger gelegt und mit einem Tropfen der Lösung betropft. Bei CN-Material verfärbt sich die Flüssigkeit stark blauviolett. CA und Polyester Filme zeigen kaum bis gar keine Verfärbung. Anstatt Material herauszuschneiden, reicht es, an der Kante eines Negativs mit einem rauhen Glasobjektträger wenige Partikel des Trägermaterials abzureiben. Dieser Abrieb wird dann mit der Lösung in einer kleinen Roller Ball Flasche überstrichen.20
- Achtung: Da bei CA-Filmen zum Teil eine Haftschicht zwischen dem Träger und der Bildschicht eingesetzt wurde, sind Fehlinterpretationen möglich.21
- Achtung: Hierbei ist der Einsatz gesundheitsgefährdender Chemikalie und starker Säure notwendig, die nur in Schutzkleidung und von Restaurator:innen oder entsprechend geschultem Personal gehandhabt werden sollte.
Positiver Diphenylamintest (Foto: Anna-Christine Wagner) | Test mit Gegenproben (Foto: Anna Leippe) |
Schwimmprobe: Trichlorethylen
- In der DIN ISO 18906:2004-09 Bild-Aufzeichnungsmaterialien – Fotografische Filme – Festlegungen für den Sicherheitsfilm wird das Verfahren zum Nachweis von Sicherheitsfilm mittel der Schwimmprüfung im Anhang D (informativ) beschrieben.22 Bei dieser Probe ist die unterschiedliche Dichte des Materials ausschlaggebend: Ein kleines ausgestanztes Stück (6 mm Durchmesser) des Materials wird in ein Reagenzglas mit Trichlorethylen gegeben, das anschließend geschüttelt wird. CN wird nach unten auf den Boden absinken, CA und Polyester schwimmen. (Cellulosediacetat-Filme „schweben“ eher in der Mitte).23
- Achtung: Es muss dabei bedacht werden, dass gealterter CN-Film an Dichte verliert und daher nicht mehr 100% aussagekräftig ist. Stark zersetzter Cellulosenitratfilm kann also, wie Polyester- und Celluloseacetatfilm (CA), oben oder in der Mitte schwimmen.
- Achtung: Hier ist der Einsatz einer gesundheitsgefährdenden Chemikalie notwendig, die nur in einer Schutzkleidung in einem Digestorium und von Restaurator:innen oder entsprechend geschultem Personal gehandhabt werden sollte. Trichlorethylen ist darüber hinaus zulassungspflichtig und nicht frei erhältlich.
Schwimmprobe mit Trichlorethylen (Foto: Marjen Schmidt) |
Anlösetest: Methanol
- Methanol oder Methylalkohol löst den CN-Träger an, den CA-Träger jedoch nicht.
- Ein Tropfen Methanol (Methylalkohol) wird auf die „zur Entfernung der Emulsion bzw. möglicher Schutzschichten angeschabte Unterlage aufgebracht und nach kurzer Einwirkungszeit abgewischt. Wurde die Unterlage angelöst, handelt es sich um eine CN-Unterlage.“24
- Achtung: Methanol ist giftig und leichtentzündlich.
- Anmerkung: Anstelle von Methanol kann Isoamylacetat (ebenfalls leichtentzündlich) verwendet werden.
Brenntest
- In der DIN ISO 18906:2004-09 Bild-Aufzeichnungsmaterialien – Fotografische Filme – Festlegungen für den Sicherheitsfilm wird das Verfahren zum Nachweis von Sicherheitsfilm in Form einer Brennprobe exakt beschrieben. Alternativ wird unter Anhang B Feldversuch ein vereinfachter Brenntest beschrieben, der jedoch informativen Charakter hat.25 Hierbei ist das unterschiedliche Abbrennverhalten ausschlaggebend: CN brennt mit hellgelber und intensiver Flamme extrem schnell ab. Celluloseacetat lässt sich nur schwer entzünden und die Flamme erlischt schnell. Polyesterfilm entzündet besser, aber lässt sich ebenfalls leicht löschen.26
- Achtung: Bei dieser Methode müssen die entstehenden gesundheitsschädlichen Dämpfe, sowie die Brandgefahr bedacht werden. Außerdem sind Erfahrung und Vergleichsproben notwendig.
CA-Film | | | |
Anzünden | kleine Flamme | kurzes Brennen | Flamme erlischt |
Polyester-Film | | | |
Anzünden | kleine Flamme | kurzes Brennen | Flamme erlischt |
CN-Film | | | |
Flamme springt über | heiße, hellgelbe Flamme | schnelles Abbrennen | vollständiges Abbrennen |
Aus Gründen der Anschaulichkeit wurden die Brenntests hier nicht nach DIN Norm durchgeführt. (Fotos: Anna Leippe)
Quellen
Allgemeine Quellen zur Identifikation von CN-Filmen:
- Conservation OnLine: https://cool.culturalheritage.org/byauth/fischer/fischer1.html
- Kodak: https://www.kodak.com/en/motion/page/storage-and-handling-of-processed-nitrate-film#insp
- AMIA: https://amianet.org/wp-content/uploads/Resource-Nitrate-Identifying-and-Handling.pdf
- Science and Media Museum: https://blog.scienceandmediamuseum.org.uk/introduction-nitrate-film/
- New Zealand Micrographic Services: http://www.micrographics.co.nz/vinegar-syndrome-acetate-film-degradation/
- North East Document Conservation Centre: https://www.nedcc.org/free-resources/preservation-leaflets/5.-photographs/5.1-a-short-guide-to-film-base-photographic-materials-identification,-care,-and-duplication
Allgemeine Quellen zur Geschichte von CN-Filmen
- Roger Smither, Catherine A. Surowiec (Hg.): This Film is Dangerous. A Celebration of Nitrate Film, Brüssel: FIAF 2002.
- Anthony Slide: Nitrate Won’t Wait. A History of Film Preservation in the United States, Jefferson, NC: McFarland 2000.
- Paul Read, Mark-Paul Meyer (Hg.): Restoration of Motion Picture Film, Oxford: Butterworth-Heinemann 2000, S. 14f
- Richard Abel (Hg.): Encyclopedia of Early Cinema, London: Routledge 2010, S. 106f
Anmerkungen und Quellen zu Formaten
1 Es wurden früh Gesetze erlassen, die bestimmten, dass im Amateur- und Privatbereich keine Filme aus Cellulosenitrat eingesetzt werden dürfen, z.B.:
- Gesetz in Großbritannien: Cinematograph Act von 1909, URL: https://www.legislation.gov.uk/ukpga/1909/30/pdfs/ukpga_19090030_en.pdf.
- Gesetz in Deutschland: Polizeiverordnung über Schmalfilmvorführungen vom 23. Januar 1932.
Quelle: Werner Beuss: Der Schmalfilm und seine Verwendungsvorschriften, Berlin: Union Deutsche Verlagsgesellschaft 1934, S. 79-87
2 Im Jahr 1932 wurde durch die Chemisch-Technische Reichsanstalt Berlin-Plötzensee umfangreiche Untersuchungen verschiedener Schmalfilmformate auf ihre Auszeichnung als Sicherheitsfilm überprüft. Diese Untersuchungen stellten offiziell fest, dass die Schmalfilme (16mm, 9.5mm, N8mm) der Firmen: Agfa, Kodak Deutschland, Zeiß Ikon AG, Gevaert, Otto Perutz GmbH, Kalle & Co, Mimosa, Schleußner, Westendorp & Wehner AG den Bedingungen über Schmalfilmvorführungen und damit dem Sicherheitsfilm entsprechen. Quelle: Werner Beuss: Der Schmalfilm und seine Verwendungsvorschriften, Berlin: Union Deutsche Verlagsgesellschaft 1934, S. 79-87
3 FIAF: Handling, Storage and Transport of Cellulose Nitrate Film, 1991, https://www.fiafnet.org/images/tinyUpload/Publications/FIAF-Bookshop/Handling_Storage_transport_of_Cellulose_Nitrate_film-RED.pdf.
4 Sabrina Negri, Luca Giuliani: „Do You Have Any 16mm Nitrate Films in Your Collections? The Case of Ferrania Materials in the Sao Paolo Film Collection at the Museo Nazionale del Cinema in Turin“, in: Journal of Film Preservation, H. 84 (April 2011), S. 33-37, https://en.calameo.com/fiaf/read/00091854009081e6a047e.
Anmerkungen und Quellen zu Einbelichtungen
5 Ausführliche Beschreibungen der Randmarkierungen auf Kinefilm finden sich in dem Buch:
Harold Brown: Physical Characteristics of Early Films as Aids to Identification, hg. v. Camille Blot-Wellens, 2nd Edition, E-Book, Bloomington, IN: Indiana University Press 2020.
6 Quellen zu Randmarkierungen bei Kodak als Hinweis für Cellulosenitratfilme:
- Kodak Research Laboratories: „New Eastman Identification System for Safety Film“, in: International Projectionist, Bd. 26 (März 1951), H. 3, S. 12-17: https://archive.org/details/internationalpro26finn/page/n79/mode/2up.
- Eastman Kodak: Hazards in the Handling and Storage of Nitrate and Safety Motion Picture Films, Rochester, NY, o.D., S. 17-18
Anmerkungen und Quellen zu Randkerben
7 Quellen mit Aufnahmen von verschiedenen Randkerben:
- National Park Service: „Identification of Film-base Photographic Materials, in: Conserve O Gram, H. 14/9, (September 1999), S. 2.
- Élia Roldão: A Contribution for the Preservation of Cellulose Esters Black and White Negatives, Dissertation, Faculdade de Ciências e Tecnologia, Universidade Nova de Lisboa, Lissabon: Universidade Nova 2018, http://hdl.handle.net/10362/59914.
- Kodak: „Code Notches for KODAK Sheet Films“, 2003, https://125px.com/docs/unsorted/kodak/f3.pdf
- Ellison Todd: „Nodge Codes“, von: Archivist’s Tools and Tips, http://archivetools.weebly.com/photonegatives-id-tips.html
Anmerkungen und Quellen zum Herstellungsdatum
8 Jahresanalyse Wolfen, Archiv Industriemuseum Wolfen, ohne Signatur, 1994, S. 17
9 Klaus B. Hendriks: „Notes on Preservation. Bemerkungen zur Erhaltung von Filmen aus Acetylcellulose“, in: Rundbrief Fotografie, Jg. 1 (1994), H. 1, S. 2
10 Kodak Motion Picture: Chronology of Film. History of Film from 1889 to present, https://www.kodak.com/en/motion/page/chronology-of-film.
11 Am 11. Juni 1957 wurde durch das Sicherheitsfilmgesetz (Gesetz über Sicherheitskinefilme) in der BRD verboten, Kinefilme, die nicht aus Sicherheitsfilm bestehen, herzustellen, vorzuführen, zu bearbeiten oder zu lagern. Eine Übergangszeit bzw. Ausnahmen wurde bis zum 30. September 1958 eingeräumt. Bei zu Widerhandlung drohte eine Gefängnisstrafe von bis zu 6 Monaten oder eine Geldstrafe von bis zu 10.000 Deutsche Mark. Bundesgesetzblatt Jahrgang 1957
12 Alfonso del Amo García: Film Preservation, hg. v. FIAF Technical Commission, 2004, S. 22, Fußnote, https://www.fiafnet.org/images/tinyUpload/2022/07/English-COMPLETO_1.pdf.
13 zu den Herstellungsdaten in den UDSSR bzw. China siehe:
- FIAF: Handling, Storage and Transport of Cellulose Nitrate Film, 1991, https://www.fiafnet.org/images/tinyUpload/Publications/FIAF-Bookshop/Handling_Storage_transport_of_Cellulose_Nitrate_film-RED.pdf.
- Harold Brown: Physical Characteristics of Early Films as Aids to Identification, hg. v. Camille Blot-Wellens, 2nd Edition, E-Book, Bloomington, IN: Indiana University Press 2020, S. 297
14 Quellen zur Bestimmung des Herstellungsdatums bei Kodakfilmen:
- Kodak: A Guide to Identifying Year of Manufacture for KODAK Motion Picture Films: https://web.archive.org/web/20200324024425/https:/www.kodak.com/uploadedfiles/motion/Guide_to_Identifying_Year_of_Manufacture.pdf
- Kodak: https://www.kodak.com/content/products-brochures/Film/Guide-to-Identifying-Year-of-Manufacture-for-KODAK-Motion-Picture-Films.pdf
- Eastman Kodak Date Code Chart, https://amianet.org/wp-content/uploads/Resources-Film-Data-Code-Chart-Kodak.pdf.
- The Film Preservation Guide. The Basics for Archives, Libraries, and Museums, 2004, Kapitel 10 (Glossary, Edge Code Chart, Print Condition Report, Vendor List, Selective Bibliography, and Index), https://www.filmpreservation.org/userfiles/image/PDFs/fpg_10.pdf.
- Kodak Edge Codes, zusammengestellt von Robin Williams, East Anglian Film Archive, http://www.filmforever.org/Edgecodes.pdf.
15 Klaus B. Hendriks: „Notes on Preservation. Bemerkungen zur Erhaltung von Filmen aus Acetylcellulose“, in: Rundbrief Fotografie, Jg. 1 (1994), H. 1, S. 2
Anmerkungen und Quellen zum Alterungsprozess
16 verschiedene Quellen und Artikel zum Alterungsprozess von CN-Filmen:
- National Film and Sound Archive of Australia: https://www.nfsa.gov.au/preservation/preservation-glossary/decomposition
- Conservation OnLine: https://cool.culturalheritage.org/byauth/messier/negrmcc.html
- Northeast Document Conservation Center: https://www.nedcc.org/free-resources/preservation-leaflets/5.-photographs/5.1-a-short-guide-to-film-base-photographic-materials-identification,-care,-and-duplication
- Heritage Science Journal: https://heritagesciencejournal.springeropen.com/track/pdf/10.1186/s40494-020-00395-y.pdf
- Barbara Spalinger Zumbühl: „Identifizierung und Handling von flexiblen Fototrägern“, Memoriav Fachtagung, 22. Juni 2022: „Handle With Care! – Audiovisuelle Träger identifizieren, aufbewahren und handhaben“, https://memoriav.ch/wp-content/uploads/2022/07/SPALINGER_Barbara_Workshop_Fachtagung.pdf
Anmerkungen und Quellen zur Fluoreszenz
17 Quellen zur Fluoreszenz von bestimmten Filmmaterialien:
- Eastman Kodak: Hazards in the Handling and Storage of Nitrate and Safety Motion Picture Films, Rochester, o.D., S. 17/18
- Ernst Achilles, H. O. Herzog: „Die Kennzeichnung von Kinefilm, deren Prüfung und Unterscheidung sowie die Kennzeichnung der Behälter“, in: Brandschutz. Deutsche Feuerwehr-Zeitung, 1966
Anmerkungen und Quellen zu Spektroskopischen Messungen
18 Quellen zur CN-Schicht bei Acetatfilmen:
- María Fernanda Valverde Valdés, Rochester Institute of Technology Image Permanence Institute (Hg.): Photographic Negatives. Nature and Evolution of Processes, Rochester, NY: Advanced Residency Program in Photograph Conservation 2005, S.25
- Élia Roldão: A Contribution for the Preservation of Cellulose Esters Black and White Negatives, Dissertation, Faculdade de Ciências e Tecnologia, Universidade Nova de Lisboa, Lissabon: Universidade Nova 2018, http://hdl.handle.net/10362/59914.
- Marina Nykytyuk: Untersuchungen zu Haftschichten aus Cellulosenitrat auf Celluloseacetatnegativen, unveröffentlichte Abschlussarbeit, Hochschule der Künste Bern, 2021.
19 Artikel zu NIR:
- Antonia Teweleit, Jens Danneberg, Elke Leinenweber, Klaus Nippert und Dirk Lichtblau: „Auf den Träger kommt es an: Zerstörungsfreie Identifikation von Negativen aus Cellulosenitrat, Celluloseacetat und Polyester“, in: Rundbrief Fotografie, Jg. 24 (2017), H. 1, N.F. 93, S. 22–30.
- Antonia Teweleit: Methoden zur Zustandsbeurteilung fotografischer Filme aus Celluloseestern (Cellulosenitrat und Celluloseacetat). Vergleich von Theorie und Praxis, unveröffentlichte Masterarbeit, Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart, 2016.
- Marco Valente Chavez Lozano, Christina Elsässer, Eva Mariasole Angelin, Marisa Pamplona: „Shedding Light on Degradation Gradients in Celluloid. An ATR-FTIR Study of Artificially and Naturally Aged Specimens“, in: Polymers, Jg. 15 (2023), 522, https://doi.org/10.3390/polym15030522.
- Sofia Nunes, Francesca Ramacciotti, Artur Neves, Eva Mariasole Angelin: „A Diagnostic Tool for Assessing the Conservation Condition of Cellulose Nitrate and Acetate in Heritage Collections. Quantifying the Degree of Substitution by Infrared Spectroscopy“, in: Heritage Science, Jg. 8 (April 2020), H. 33, https://heritagesciencejournal.springeropen.com/articles/10.1186/s40494-020-00373-4.
- Artur Neves, João Melo, Ana M. Ramos, Maria Elvira Callapez: „Novel Markers to Map and Quantify Degradation on Cellulose Nitrate-Based Heritage. At the Submicrometer Level Using Synchrontron UV-Visible Multispectral Luminescence“, https://www.researchgate.net/publication/351592172_Novel_Markers_to_Map_and_Quantify_Degradation_on_Cellulose_Nitrate-Based_Heritage_at_the_Submicrometer_Level_Using_Synchrotron_UV-Visible_Multispectral_Luminescence.
Anmerkungen zum Diphenylamintest
20 Quellen zum Test mit Diphenylamin:
- R. Scott Williams: „The Diphenylamine Spot Test for Cellulose Nitrate in Museum Objects“, in: Canadian Conservation Institute CCI Notes, 17/2 (1994), https://www.canada.ca/content/dam/cci-icc/documents/services/conservation-preservation-publications/canadian-conservation-institute-notes/17-2-eng.pdf.
- Christopher McGlinchey, Christopher Maines: „Chemistry and Analysis of Coating Materials“, in: Coatings on Photographs, hg. v. Constance McCabe, Washington D.C.: American Institute for Conservation 2005, S. 23-47.
- Bertrand Lavédrine: „A Fast and Safe Method for the Identification of Cellulose Nitrate Film in Collections“, in: Journal of Paper Conservation. IADA, Bd. 19 (2018), S. 154/155.
- Barbara Spalinger Zumbühl: „Identifizierung und Handling von flexiblen Fototrägern“, Memoriav Fachtagung, 22. Juni 2022: „Handle With Care! – Audiovisuelle Träger identifizieren, aufbewahren und handhaben“, https://memoriav.ch/wp-content/uploads/2022/07/SPALINGER_Barbara_Workshop_Fachtagung.pdf
21 Quellen zur CN-Schicht bei Celluloseacetatfilmen:
- María Fernanda Valverde Valdés, Rochester Institute of Technology Image Permanence Institute (Hg.): Photographic Negatives. Nature and Evolution of Processes, Rochester, NY: Advanced Residency Program in Photograph Conservation 2005, S.25
- Élia Roldão: A Contribution for the Preservation of Cellulose Esters Black and White Negatives, Dissertation, Faculdade de Ciências e Tecnologia, Universidade Nova de Lisboa, Lissabon: Universidade Nova 2018, http://hdl.handle.net/10362/59914.
- Marina Nykytyuk: Untersuchungen zu Haftschichten aus Cellulosenitrat auf Celluloseacetatnegativen, unveröffentlichte Abschlussarbeit, Hochschule der Künste Bern, 2021.
Anmerkungen zum Schwimmprobe
22 DIN ISO 18906:2004-09: Bild-Aufzeichnungsmaterialien – Fotografische Filme – Festlegungen für den Sicherheitsfilm, Beuth Verlag, 2004
23 Beispiel für eine Schwimmprobe: Klaus Kramer: „Nitratfilme identifizieren und aussondern“, ohne Datum, http://www.klauskramer.de/nitrofilm/nitratfilm_top_04-09.html
Anmerkungen zum Anlösetest
24 Quelle zum Anlösetest: Pollakowski, Goetz: Filmbearbeitung und Filmarchivierung – Ökonomische und ökologische Aspekte, Drei-R-Verl. Bolewski, Berlin 1990, S. 92
Anmerkungen zum Brenntest
25 DIN ISO 18906:2004-09: Bild-Aufzeichnungsmaterialien – Fotografische Filme – Festlegungen für den Sicherheitsfilm, Beuth Verlag, 2004
26 Beispiele für einen Brenntest: Barbara Spalinger Zumbühl: „Identifizierung und Handling von flexiblen Fototrägern“, Memoriav Fachtagung, 22. Juni 2022: „Handle With Care! – Audiovisuelle Träger identifizieren, aufbewahren und handhaben“, https://memoriav.ch/wp-content/uploads/2022/07/SPALINGER_Barbara_Workshop_Fachtagung.pdf
Stand: 15. September 2023